Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Bundesinnnenministerium haben eine Neustrukturierung des Spitzensports in Deutschland angekündigt. Die Verabschiedung dieser Reform würde die Schließung der Bundesstützpunkte für Schwimmen und Rudern in Halle zur Folge haben und somit etablierte, auf langfristige Talentförderung ausgelegte Strukturen zerschlagen und den Gewinn olympischer Medaillen vor den gesellschaftspolitschen Mehrwert des Spitzensports stellen. Das Erzielen von Podiumsplätzen darf nicht die vorangestellte Motivation sein, wenn es um die Zukunft der Sportförderung geht.
Aus sozialdemokratischer Sicht erfüllt Sport, durch die Vermittlung von Werten und der Steigerung von Lebensqualität, primär eine gesellschaftspolitische Aufgabe. Die vielfältige Vereinslandschaft und die dichte Struktur von Förderstützpunkten in Deutschland tragen maßgeblich zur erfolgreichen Vermittlung dieser Werte bei.
In Halle konnte diese Aufgabe bisher erfolgreich mithilfe der bestehenden Infrastrukturen erfüllt werden. Im Bereich Schwimmen gehört Halle zu den besten Nachwuchsstandorten Deutschlands. Der Bau der Schwimmhalle in der Nähe der Sportschule liegt gerade einmal fünf Jahre zurück und derzeit wird eine hochmoderne neue Ruderanlage errichtet. Das klare Bekenntnis der Stadt Halle zum Spitzensport soll nun mit der Schließung der beiden Bundesstützpunkte belohnt werden.
Mit einem Appell der angekündigten Reform nicht zuzustimmen habe ich mich zusammen mit meinen halleschen Genossen an die Vorsitzende des Sportausschusses, Dagmar Freitag, in einem Schreiben gewandt. Den vollständigen Brief finden Sie hier.