Woche 9: Der Kunstverein Talstrasse – ein Ort der Kunst

Veröffentlicht am 10.03.2011 in Kultur
Der Kunstverein “Talstrasse“ e.V. ist ein ganz und gar nicht kleines Kleinod in Halles vielfältiger Kunst- und Kulturszene. Bei meinem Besuch führte mich der Vereinsvorsitzende Matthias Rataiczyk durch die Räume des Vereins und erzählte mir einiges zur Geschichte, Gegenwart und näheren Zukunft des Vereins.


Seit 1991 arbeiten hier viele Mitglieder daran Ausstellungen und Veranstaltungen zu ermöglichen, die dann von einem engagierten Team um Herrn Rataiczyk organisiert werden. Bereits 1994 bezog der 1991 gegründete Verein eigene Räume in einer spätklassizistischen Villa in der Talstraße. Hier wurde ein Ort für vielfältige Ausstellungen geschaffen, die seit dem weit über Halle hinaus Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben.

Der Kunstverein hat sich das Ziel gesetzt, den Spannungsbogen zwischen Geschichte und Gegenwart in der Kunst immer wieder aufzugreifen und für die Besucher der “Talstrasse“ erfahrbar zu machen. An dieser Aufgabe arbeiten sie immer wieder mit regional und überregional bekannten und erfolgreichen Künstlern. Auch die Förderung von jungen Künstlern, das zeigt die langjährige Zusammenarbeit mit Kunsthochschulen und Galerien wird hier groß geschrieben und bereichern immer wieder das Ausstellungsprogramm des Vereins. Und genau hier wird noch ein anderer Spannungsbogen der Vereinsarbeit sichtbar. Neben einer Ausstellung von Alberto Giacometti im Jahr 2009, der Ausstellung von Grafik und Multiples von Joseph Beuys oder der aktuellen Ausstellung von Grafiken Günther Grass finden sich auch Ausstellungen hallescher Künstler. Gerade erst ist die Ausstellung „Das Phänomen des Raumes“, die zusammen mit dem Kunstforum Halle organisiert wurde, zu Ende gegangen. An diesen Beispielen zeigt sich, dass hier internationale, nationale und regionale Kunst ein Zuhause haben.

Beeindruckend für mich war auch, dass der Kunstverein – neben eigenen Büchern zu den eigenen Ausstellungen – einen Kunstführer für den gesamten mitteldeutschen Raum herausgibt. „Kunst in Mitteldeutschland“ wird mittlerweile seit 14 Jahren vom Verein veröffentlicht und jede Ausgabe wird von Kunstinteressierten immer wieder mit Spannung erwartet. Auf all diese Projekte möchte ich Ihre Aufmerksamkeit lenken, weil hier fast ausschließlich das persönliche ehrenamtliche Engagement – auch bei der Organisation von Spenden – erst diese Vielfältigkeit und Professionalität der Angebote möglich macht.

Bei meinem Rundgang mit Herrn Rataiczyk durch die Räume erzählte er mir dann auch noch von den anstehenden Plänen zur Erweiterung des Hauses. Noch in 2011 wird es einen Startschuss für einen Anbau geben, um somit die Ausstellungsfläche zu erweitern und auch Platz für einen kleinen Büchermarkt zu schaffen. Allerdings gibt es – nachdem der Verein auch hier wieder in Eigenleistung den notwendigen finanziellen Eigenanteil zu einer öffentlichen Förderung gestemmt hat – noch immer Probleme bei der Genehmigung des Bauantrages. Ich kann Herrn Rataiczyk gut verstehen, wenn er mir sagt, „Ein bisschen mehr direktes Gespräch und weniger Bürokratie, würde hier schon helfen und uns das Leben auch vereinfachen.“

Bei meinem Besuch in der “Talstrasse“ habe ich einiges lernen können. Zum einen wie viel im Ehrenamt auch in der Kunst auf die Beine gestellt werden kann. Zum anderen aber auch, dass Gesellschaft nicht alles auf das Ehrenamt abschieben darf. Auch wenn der Kunstverein zeigt, was mit wenig öffentlicher Förderung bewegt werden kann, darf sich die öffentliche Hand nicht aus der Unterstützung von Kultur zurückziehen. Vielmehr muss das Land endlich eine klare Linie finden, die weg führt vom Gießkannenprinzip und den eingefahrenen Förderentscheidungen. Denn auch solche Vereine haben ihre Daseinsberechtigung, neben den Großen der Szene, wie zum Beispiel der Moritzburg oder ähnlicher Einrichtungen.
Die ausgestellten Werke der Künstler haben mich sehr beeindruckt, das Schwärmen Herrn Rataiczyks über die mittlerweile laufende Grass-Ausstellung hat auch bei mir wieder mehr Lust auf einen Ausstellungsbesuch geweckt. Vielleicht ist mir mit meinem kleinen Bericht dasselbe bei Ihnen gelungen, ich würde mich jedenfalls freuen.

 
 

Sprechstunde

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

auch wenn ich in meiner Rolle als Fraktionsvorsitzende derzeit oft in der Landeshauptstadt eingebunden bin, besteht natürlich auch weiterhin das Angebot einer Bürgersprechstunde. Hierfür bitte ich um eine kurze Terminabsprache mit dem Wahlkreisbüro via E-Mail oder Telefon.

Ich freue mich auf Sie

Mit besten Grüßen

Katja Pähle

kontakt@katja-paehle.de

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