S.C.H.I.R.M.-Projekt – Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene

Veröffentlicht am 24.01.2011 in Soziales

Anna Manser habe ich kennengelernt in einer Gesprächsrunde zum Thema Verwahrlosung. Gemeinsam stellten wir uns die Frage: ‚Was kann man tun, damit Menschen nicht auf die schiefe Bahn geraten und derart aus dem, was die Mehrheit als selbstverständlich erachtet, herausfallen?’.

Anna Manser ist die Bereichsleiterin des S.C.H.I.R.M.-Projektes in der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft. In dieser Funktion kommt man bei der Beantwortung der Frage schwer an ihr vorbei. Im Mittelpunkt ihrer engagierten Arbeit steht aber gar nicht so sehr das Ziel ihre Hilfesuchenden wieder in unsere Normalität zu integrieren. Vielmehr geht es ihr mit ihrem Team darum, denen, die zum S.C.H.I.R.M. kommen, mit Respekt und Toleranz zu begegnen. Es geht ihnen darum immer wieder Hilfe anzubieten und in kleinen Schritten die ganz persönlichen Situationen jedes Einzelnen zu verbessern.

Dazu gehören dann so selbstverständliche Dinge, wie ein warmes Mittagessen oder Wäsche waschen. Sie bekommen hier die Möglichkeit sich ein einfaches Postfach einzurichten, damit Behörden eine Adresse von ihnen haben, oder auch ein paar persönliche Dinge zu hinterlegen.

Die Anlaufstelle des S.C.H.I.R.M.-Projektes wird von Jugendendlichen und jungen Erwachsenen besucht, die keinen festen Wohnsitz haben. Die auf der Straße oder bei ‚Kumpels’ schlafen. Oft sind sie aus den regulären Angeboten der Beratungsstellen herausgefallen oder haben für sich entschieden, dass diese ihnen nicht mehr weiterhelfen. Sie haben meist keinen Schul- oder Berufsabschluss, Probleme mit Drogen und nicht selten Probleme mit der Polizei. Bei Ihnen kommt man mit guten Ratschlägen nicht mehr weiter. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass wir nur wenig Erfolg haben, wenn wir unseren Besuchern mit Forderungen und Mahnungen begegnen. Ansprachen im Sinne von: Haltet gefälligst eure Wohnung sauber, hört endlich mit dem Kiffen und Saufen auf, bezahlt ja eure monatlichen Stromraten und geht zu den Terminen auf der ARGE, bringen hier gar nichts“ erläuterte mir Frau Manser. Die Hilfe, die ankommen soll, kann nur angeboten werden. Mit Hilfe meint sie ehrliche Anteilnahme an der speziellen Situation des Einzelnen, ohne sich dafür verantwortlich zu fühlen. Bisherigen Lösungsversuchen stehen sie grundsätzlich wertfrei gegenüber. Mit diesem Rezept schaffen sie es immer wieder Einzelnen auch beim Ausstieg aus der Szene zu helfen. „Und diejenigen, die dann einen Schul- oder Berufsabschluss geschafft haben oder von den Drogen weg sind, die sind hier die Helden. Das spricht sich rum und gilt bei den Jugendlichen was“ erzählt Frau Manser weiter.

Die Anlaufstelle ist das wohl bekannteste Angebot des S.C.H.I.R.M., es gibt aber noch mehr. Im Keller des Hauses ist das FUN.-Projekt, ein mindestens ebenso wichtiger Anlaufpunkt für die Besucher. Hier soll die Lust und der Spaß an der sportlichen Betätigung geweckt werden. Sportliche Erfolge helfen Selbstvertrauen zu entwickeln. Nebenbei werden dabei auch Frust und Aggressionen abgebaut.
Auch für jungen Mütter und ihre Kinder, bietet das FUN-Projekt etwas. Sie können hier für sich und ihre Kinder leichtes Training und Übungen zur Förderung der motorischen Entwicklung erlernen.

Das neueste Angebot des Projektes, so erzählte mir Frau Manser sind die Hilfen zur Erziehung und der Familienhilfe, die durch sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten werden. „Dieser Bereich ist aus der Arbeit in der Anlaufstelle entstanden. Zunehmend kamen auch schwangere Jungendliche oder junge Muttis mit ihren kleinen Kindern zu uns. Diese Arbeit wird aber jenseits der Anlaufstelle, zu Hause bei den Familien, geleistet.“

All diese wichtige Arbeit ist nur möglich, durch die Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, Praktikantinnen und Praktikanten. Und natürlich mittels der finanziellen Förderung des Projektes durch einzelne Unterstützer,der Kommune und des Landes.
Das S.C.H.I.R.M.-Projekt ist eine sogenannte freiwillige Leistung, hat also keinen gesetzlichen Anspruch auf finanzielle Unterstützung.
Doch gerade dieses, neben sicherlich vielen anderen, ist in meinen Augen ein sehr wichtiges Angebot. Ich werde mich für die finanzielle Sicherung solcher Projekte einsetzen. Kennen Sie solche Projekte denen ich weiterhelfen kann, dann schreiben Sie mir und wir werden gemeinsam dafür aktiv.

Solche Angebote und Hilfen muss sich unsere Gesellschaft leisten, damit niemand ohne S.C.H.I.R.M. im Regen stehen muss.


Katja Pähle, Gerlinde Kuppe und Anna Manser, Leiterin des Projektes, im Gespräch

 
 

Sprechstunde

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

auch wenn ich in meiner Rolle als Fraktionsvorsitzende derzeit oft in der Landeshauptstadt eingebunden bin, besteht natürlich auch weiterhin das Angebot einer Bürgersprechstunde. Hierfür bitte ich um eine kurze Terminabsprache mit dem Wahlkreisbüro via E-Mail oder Telefon.

Ich freue mich auf Sie

Mit besten Grüßen

Katja Pähle

kontakt@katja-paehle.de

Tel.: 0345/503030
Fax: 0345/503031

 

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